Eine architektonische Besonderheit stellt in Marul das Volksschulgebäude dar, in welchem unsere Kinder immer noch einklassig unterrichtet werden. Das noch heute erhaltene Schulgebäude wurde 1906 errichtet und enthielt bereits damals im oberen Geschoß eine Lehrerwohnung, was in jener Zeit selten üblich war.
Mitte der 70er Jahre befand sich das Gebäude allerdings in einem solch baufälligen Zustand, dass wir erstmals an eine Renovierung des Schulhauses gedacht haben. Nach einer langen Planungsphase wurde im Herbst 1995 mit den Instandsetzungs- und Erweiterungsarbeiten begonnen.
Der Bludenzer Architekt Mag. arch. Bruno Spagolla plante einen neuen Klassenraum sowie einen multifunktionalen Erweiterungsbau, in welchem WC-Anlagen, Garderoben für die Schulkinder, eine Küche sowie ein Saal untergebracht sind. Dabei wird letzterer einerseits von den Volksschülern als Turnhalle, andererseits aber auch als Gemeindesaal genutzt.
Der neue Zubau harmonisiert hervorragend mit der umliegenden Dorflandschaft und trägt zur Ausbildung eines architektonischen Dorfkerns bei. 1999 wurde die Volksschule Marul mit dem internationalen Sextenpreis für »Neues Bauen in den Alpen« ausgezeichnet.
Am Standort der heutigen Kirche Maruls dürfte bereits um etwa 1600 ein Bildstöckchen gestanden haben. Die erste kirchliche, schriftliche Nachricht erzählt von Marul als armes Bergdörflein, das 1665 zur 1584 gegründeten Pfarre Raggal gehörte.
Als das Bildstöckchen 1680 abgebrochen wurde, bauten die Maruler an derselben Stelle eine Kapelle, in welcher die Messe gelesen werden konnte. Auch diese Kapelle wurde 1756 aufgrund des Bevölkerungszuwachses wieder abgebrochen und die »Urform« der heutigen Bergkirche gebaut.
Von 1738 bis 1967 war die »Lokalkaplanei« zu »Maruell« durchgehend mit einem eigenen Seelsorger besetzt. 1796 wurde Marul zur »Kuratie« erhoben, die im folgenden Jahr auch einen »Freithof« erhielt, sodass die Beerdigungen von diesem Zeitpunkt an nicht mehr in Raggal stattfinden mussten.
Da die Zahl der Einwohner enorm zunahm und auf etwa 400 Personen anstieg, wurde die Kirche 1847 um sechzehn Schuh verlängert. Seither wurde die Maruler Bergkirche bereits mehrere Male innen wie auch außen restauriert sowie der Friedhof 1997 erweitert und neu eingefriedet.
Heute wird die Pfarrgemeinde Marul vom Seelsorger Raggals mitbetreut.